Die Griechen lebten in der vorklassischen Zeit in Dörfern. Die Akropolis mit den Tempeln der Götter war der Mittelpunkt einer kleinen Siedlung. Erst später wurden die umliegenden Siedlungen “eingemeindet”.
Die Stadt entstand ohne Planung in der hügeligen Landschaft. Seit dem Ende des 7. Jahrhunderts wuchs die Stadt.
Die Handwerker, vor allem die Töpfer, wohnten im Stadtteil Kerameikos. Hier war auch der Marktplatz und die Agora der Stadt. Die erste Stadtmauer wurde von Peisistratos errichtet und später von Themistokles erweitert. Sie hatte einen Umfang von 6 km und einen Durchmesser von 1,5 km.
Sie umfasste mehrere Stadtteile: Skambonidou, Melite und Kollytos. Im Osten vor der Stadt war die Vergnügungsstadt, die Agryle.
Die Langen Mauern (6 km lang) sicherten den Zugang von der Stadt zum Hafen. So bekam die Stadt auch bei Belagerungen den nötigen Nachschub aus Peiraieus. Der Hafen wurde von Themistokles errichtet. Die Errichtung des Hafens wurde vermutlich von Hippodamos von Milet geplant, dafür sprechen die geometrischen Grundrisse der Hafenstadt.
Die Akropolis war mit ihren Tempeln der religiöse Mittelpunkt, der nach den Perserkriegen von Perikles prächtig ausgebaut wurde.
Die Straßen der Stadt waren eng und verwinkelt, mit Ausnahme des Dromos und der Tripodenstraße. In den vielen Stadtteilen lebten die verschiedenen sozialen Gruppen unterteilt nach Vermögen und Handwerk.
Die meisten Häuser wurden zweckmäßig gebaut. Das Leben spielte sich vorwiegend vor dem Haus ab, weil das Klima es erlaubte. Die religiösen und offiziellen Gebäude wurden dagegen kunstvoll erbaut und erhöhten den Stolz der Bürger auf ihre Stadt. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Häuser der Vermögenden wenig prunkvoll gestaltet waren. Man vermutet darin eine demokratische Gesinnung, dass sich Bürger nicht hervorheben sollten.
Die Verwaltungsorgane wachten über die Einhaltung der städtischen Gesetze. So wurden die Märkte, der Hafen, die Müllabfuhr u.a. streng überwacht.
In Griechenland herrschte ein trockenes, warmes Klima, so dass die regelmäßige Wasserversorgung der Stadt besonders wichtig war. Im 6. Jahrhundert wurden zahlreiche Brunnen gebohrt, der größte war der Enneakrunos. Zuständig für den Brunnenbau waren ab dem 6. Jahrhundert die gewählten Brunnenaufseher. Sie waren auch verantwortlich für die Abwasserrohre der Stadt, um die hygienischen Zustände halbwegs erträglich zu erhalten. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen war die Ausbreitung von Seuchen relativ häufig. 429 forderte die Pest unter den Athenern zahllose Opfer, darunter auch Perikles.
Die Häuser in den ärmeren Vierteln bestanden aus einem Erdgeschoss mit 2-3 Zimmern. Ein zweites Stockwerk wurde über eine Außentreppe erreicht. Die Wände bestanden aus Holz, Ziegeln und Steinen. Die Türen gingen in der Regel nach außen auf. Plutarch berichtet, das man, bevor man das Haus verlassen wollte, an die Tür klopfte, damit kein Passant die Tür vor den Kopf bekam!
Die Fenster waren klein und ohne Glas. Viele Hauseigentümer vermieteten Räume ihres Hauses.
Es gab im Athen des 4. Jahrhunderts wahrscheinlich keine Küchen im Haus, es wurde vor der Tür gekocht. Schornsteine waren auch selten, so entfernte man in der kalten Jahreszeit einfach Steine aus dem Dach, um einen Abzug zu erhalten. Kamine gab es nur in vermögenden Haushalten.
Deren Häuser bestanden aus Wohnzimmer, Vorratskammer, Badezimmer, Küche und einem Innenhof. Im ersten Stock war das eheliche Schlafzimmer, das Frauengemach und Räume für die Haussklaven. Die Küche lag neben dem Bad, so dass das Bad von der Küche aus erwärmt wurde. Die Dächer wurden von Balustraden geschmückt. Die Räume wurden mit Teppichen und Stickereien wohnlich ausgestattet. Toiletten gab es kaum.
Die wohlhabenden Familien hatten im Umland ihre Landhäuser. Dort hinzukommen war schwierig, weil es keine ausgebauten Straßen gab. So reiste man über bessere Feldwege und übernachtete in Herbergen am Wegrand.
Die Agora
Die Agora war das Zentrum jeder griechischen Stadt, so auch in Athen. Hier trafen sich die Athener zum Einkaufen, zu religiösen Veranstaltungen und um politische Entscheidungen zu treffen. Die Regierungs- und Gerichtsgebäude befanden sich deshalb an der Agora.
Säulenhallen luden die Athener zum Verweilen ein. Kleine Tempel und Schreine waren für religiöse Zeremonien bestimmt. Es durfte auch nicht die Bibliothek im Zentrum fehlen. Bevor die Agora entstand, befand sich auf diesem Gelände ein Friedhof. Ab dem 6. Jahrhundert begann der Ausbau des Athener Zentrums.
Handwerk Das Handwerk und die Menschen, die davon lebten, wurden in der Gesellschaft des antiken Griechenland zum Teil nicht sehr beachtet.
Das Ideal des Griechen war, nicht durch Arbeit für andere seinen Unterhalt zu beziehen. Jeder war zunächst bemüht, die Dinge des täglichen Bedarfs selber herzustellen. Die landbesitzenden Bauern stellten ihre Handwerkszeuge und Kleider überwiegend selber her.
Erst im 5. Jahrhundert trug das Handwerk wesentlich zum Wohlstand bei. Die Ressentiments gegen Handwerker waren aber trotzdem weiter vorhanden. So schreibt Aristoteles, dass in Theben Bürger nur dann an der Regierung teilnehmen durften, wenn sie 10 Jahre lang nicht im Handwerk und Handel tätig gewesen waren. Diese Haltung fand sich besonders in Athen und Sparta wieder, weil hier überwiegend Sklaven und Metöken Handwerker waren. In anderen Teilen Griechenlands und Kleinasiens konnten wohlhabende und bedeutende Handwerker aber durchaus hohes Ansehen gewinnen.
Zur Zeit des Perikles wuchs die wirtschaftliche Bedeutung des Handwerks in Athen. Ein großer Teil der Athener lebte von diesen Einkünften. Familien verkauften ihre Produkte, die über ihren Eigenbedarf lagen, auf dem Markt. Die schweren körperlichen Arbeiten wurden von Sklaven und Metöken geleistet. Der eigentliche Bürger arbeitete selten, sie nahmen an den Sitzungen der Volksversammlung und der Gerichte teil, wofür sie Tagungsgelder erhielten.
Großbetriebe gab es in dieser Zeit nicht. Viele Handwerker hatten weniger als 50 Beschäftigte. Nur in den Bergwerken wurde eine große Anzahl von Sklaven beschäftigt.
Die Polis regelten den Arbeitsmarkt nicht, es herrschte das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Die Löhne waren gering.
Landwirtschaft Die Landwirtschaft und damit die Bauern waren in Griechenland als Ideal hoch angesehen. Die Verwaltung und Bearbeitung der Güter unterschied sich von Stadt zu Stadt. Die Spartaner ließen ihre Ländereien von Heloten bewirtschaften. Andere Griechen lebten direkt auf ihren Ländereien. Ein Teil lebte in der Stadt und ließ die Landarbeit von einem Verwalter erledigen. Angebaut wurden Getreide, Gemüse, Wein und Olivenbäume. Bis zur Zeit des Perikles waren die Bauern wohlhabend. Doch die Kriegszüge im Peloponnesischen Krieg führten zu schweren Verwüstungen der Ländereien.
Das Erbgesetz sorgte aber auch dafür, dass die Grundstücke immer kleiner wurden. Viele dieser kleinen, unwirtschaftlichen Höfe wurden daher von großen Landbesitzern aufgekauft. Die Felder wurden drei Mal pro Jahr bestellt. Die Ernten für Weizen und Gerste reichten aber nicht aus, so dass man Getreide importieren musste.
Verbreitet war auch die Viehzucht. Schweine, Esel und Maultiere wurden landesweit gehalten. Ochsen und Pferde wurden besonders erfolgreich in Thessalien und Boiotien gezüchtet. Dazu kam noch die Schaf- und Ziegenzucht.
Medizin Die Ursprünge der griechischen Medizin liegen in Homerischer Zeit. Ein eigentliches Studium gab es nicht. So gab es unter den Ärzten viele Scharlatane, die mit dubiosen Methoden arbeiteten. Die medizinischen Kenntnisse wurden oft von Generation zu Generation weiter gereicht.
Als Begründer der eigentlichen Medizin wird Hippokrates von Kos angesehen. Er gewann seine Erkenntnisse durch Beobachtung und Vernunft. Sein, nach ihm benannter Eid gilt noch heute für Mediziner.
Ärzte waren nicht nur Freiberufler, sie waren oft Sklaven wohlhabender Herren. Für Militär und Sport gab es spezialisierte Ärzte. Die Stadt Athen beschäftigte angestellte Ärzte, die kostenlos mittellose Patienten behandelten.
Die medizinische Forschung wurde dadurch erschwert, dass es den Medizinern verboten war, Leichen zu sezieren. Entsprechend gering waren die anatomischen Kenntnisse dieser Zeit.
Kleidung Für die Frauen gab es zwei Kleiderformen, den Peplos und den Chiton. Der Peplos war ein rechteckiges Tuch, dass sich die Trägerin um den Körper legte. Ein Teil des oberen Stoffes wurde nach außen umgeschlagen. Nachdem das Tuch um den Körper gelegt worden war wurde es mit Fibeln oder Nadeln über die Schultern zusammengesteckt. Auf der rechten Seite war dann der Arm frei.
Es gab auch eine geschlossene Form des Peplos, die linke Seite wurde dann zugenäht und wieder an den Schultern zusammengehalten.
Der Chiton bestand aus Leinen. Ihn trugen Männer und Frauen. Hier war der obere Teil des Tuches zusammengenäht und ließ Öffnungen für Kopf und Arme. Der Chiton konnte weit oder auch enger getragen worden. Der enge Chiton wurde noch mit angenähten Ärmeln versehen. Zum Chiton wurden noch Gürtel getragen, wobei die Frauen den Teil über dem Gürtel aufbauschten.
Die Männer trugen ihren Chiton z.T. so, dass sie den Stoff von hinten durch den Schritt nach vorne zogen und am Gürtel festmachten.
Darüber wurde das Obergewand getragen, ein ebenfalls rechteckiges Tuch. Das Himation wurde nach Belieben um den Körper gelegt, die Arme konnten dabei frei sein oder auch bedeckt. Manchmal wurde das Tuch auch über den Kopf gezogen. Das Himation wurde von Männer und Frauen getragen.
Männer trugen auch einen kurzen Umhang, Chlamys genannt. Er wurde auch um den Körper gewickelt und mit einer Fibel zusammen gehalten, wobei der rechte Arm frei blieb. Der Chlamys wurde bevorzugt von Reisenden und Soldaten benutzt.
Im Laufe der Jahrhunderte unterlag die Kleidung auch der Mode. Neben Drapierung, Faltenwurf etc änderten sich auch die Farben der Kleidung. Zunächst waren die Stoffe bunt gemustert. Im 5. Jahrhundert waren einfarbige Kleidung mit zurückhaltenden Mustern beliebt.
Später übernahmen die Griechen die bunten Muster aus Persien. Die Frauen trugen unter ihren Brüsten jetzt auch Gürtel, um die Formen zu betonen. Neben Leinen wurde jetzt auch Seide als Kleidungsmaterial verwendet.
Sexualität Die Sexualität gehörte zum Alltag der alten Griechen und war nicht mit irgendwelchen Tabus belegt. Es gab keine Religion oder Philosophie, die die Sexualität verteufelte. Sex war für die Griechen so wichtig wie Essen und Trinken. Wie erstaunt waren die prüden Archäologen des 19. Jahrhunderts, als sie zahllose Malereien mit erotischen, ja pornografischen Motiven fanden. Schamhaft versuchte man diese “schlüpfrigen” Funde zu verbergen bzw. man schrieb sie einem obskuren religiösen Ritus zu.
Erst in den letzten Jahrzehnten, nach dem sich bei uns die Sexualmoral sehr veränderte, spricht man offen über die sexuellen Vorlieben der Griechen. Bei den aufgefundenen Bildern auf Vasen und Wänden fällt aber auf, dass die erotischen Darstellungen keine Ehepaare zeigen. Sexuelle Ausschweifungen fanden bei den Griechen während häuslicher Feste statt. Diese Orgien feierten die Männer mit Prostituierten.
Eine besondere Rolle spielten dabei die so genannten Hetären. Die Ansichten über die Hetären haben sich in den letzten Jahrhunderten gewandelt. Galten sie bei den Forschern des 19. Jahrhunderts als verachtenswerte Prostituierte, so ist man jetzt mehr der Ansicht, dass Hetären hochgebildete Kurtisanen waren. Die bekannteste Hetäre der griechischen Antike war Aspasia, die spätere Ehefrau des Perikles.
Die Männer fanden auch ihre Vergnügungen in privaten wie staatlichen Bordellen. Solon reformierte nicht nur das Staatswesen, er schuf auch staatliche Bordelle. Die Bordelle wurden streng überwacht und mussten Abgaben leisten.
Homosexuelle Verbindungen unter Männern fanden in Griechenland keine Ablehnung. Keine Bedenken gab es auch bei der Knabenliebe. Ein älterer Erwachsener wurde dabei als Lehrer bzw Mentor eines viel jüngeren Mannes bzw Knaben angesehen. Diese Zuneigung sollte aber dann enden, wenn der Jugendliche das Erwachsenenalter erreicht hatte.
Die sexuellen Begierden überwogen aber wahrscheinlich die “erzieherischen Motive” bei Weitem. So gab es viele Knabenbordelle, in den die Päderasten ihrem Laster nachgehen konnten.
Fraglich ist, ob es weibliche Homosexuaität in der griechischen Antike gab. Über die hier häufig erwähnte Lyrikerin Sappho ist kaum etwas bekannt, so dass sie kaum als lesbisches Beispiel gelten kann.
Olympia 1896 fanden die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt, als Ausdruck der Bewunderung antiker Tugenden. Die antiken Olympischen Spiele galten als Ideal für den Sport. Unter dem Motto “Dabei sein ist alles” sollten Athleten zum fairen Wettkampf sich zusammenfinden und damit für ein friedliches Miteinander werben. Die Historiker haben in den letzten hundert Jahren diesen Mythos als Fiktion entlarvt. Der Sport in der Antike hatte ähnliche Bedeutung wie der heutige. Es ging um politische Machtdemonstration und Geschäfte. Fairniss war nicht gefragt.
Wie heute traten Profi-Sportler im Wettkampf an. Die Städte sandten ihre aussichtsreichsten Vertreter nach Olympia. Historiker waren früher der Meinung, dass während der Olympischen Spiele Frieden zwischen den griechischen Städten herrschen sollte. Doch das scheint nicht der Fall gewesen zu sein.
Wie heute interessierte die Öffentlichkeit nur der Sieger eines Wettkampfs. Alle anderen Sportler waren Verlierer, die sich oft nicht mehr in der Heimat sehen lassen konnten. Die Sieger begaben sich anschließend auf eine Tournee. Bei den Wettkämpfen in den griechischen Städten konnten sie gute Preisgelder gewinnen. Es gab entweder Geld oder Sachpreise. Athen erlaubte es den Siegern, gewinnbringend Olivenöl zu verkaufen.
Es ist heute nicht bekannt, wann die ersten Olympischen Spiele der Antike stattfanden. Die häufig genannte Jahreszahl 776 v. Chr. ist strittig. Gesichert ist die vierjährige Wiederkehr der Kämpfe, die bis etwa 400 nach Chr. stattfanden.
Justiz und Polizei Es gab im antiken Griechenland keine Polizei, die Rechtsbrecher verfolgte. Jeder Bürger musste selber sehen, wie er zu seinem Recht kam. Er musste den Täter selber ermitteln und durfte ihn bestrafen.
Auf dem Land strafte man Rechtsverstöße, indem man dem Täter Teile seines Besitzes wegnahm bzw. dessen Eigentum beschädigte, d.h. man zerstörte Teile seines Hauses oder konfizierte die Vorräte des Täters. Die “Rüge-Bräuche” waren lange in der Bevölkerung verbreitet.
Auch die Blutrache gehörte zu den Strafmaßnahmen. Drakon und Solon waren dann die ersten Politiker, die diesen gesetzlosen Zuständen ein Ende bereiteten. Drakon ließ die Blutrache nur als Vergeltung für vorsätzlichen Mord weiterhin gelten. Solon erließ weitere Gesetze zur Ahndung von Verbrechen.
Die Gerichte bestanden aus Geschworenen, die von der Bürgerschaft ausgewählt worden waren. Vor ihnen trafen Kläger und Beklagter aufeinander. Beide hatten eine begrenzte Redezeit für die Anklage bzw. die Verteidigung. Beide Seiten beriefen Zeugen. Je eindrucksvoller eine Rede vor dem Gericht war, desto besser für die jeweilige Prozesspartei. Die Güte der rhetorischen Fähigkeiten und das Ansehen der Zeugen entschieden den Prozess, bei dem es aber keinen Richter gab. Nicht immer gewann dabei die Wahrheit.
Ebenso gab es keine Rechts- und Staatsanwälte. Falls ein Kläger oder Beklagter rhetorisch nicht begabt war, konnte er die Hilfe professioneller Redenschreiber in Anspruch nehmen.
Die Bürger konnten auch eine so genannte Popularklage (Graphe) erheben. Das galt vor allem bei politischen Delikten wie Hochverrat. Der Kläger trug dabei ein großes finanzielles Risiko. Verlor er den Prozess, in dem er weniger als ein Viertel der Geschworenen überzeugen konnte, musste er ein sehr hohes Bußgeld zahlen.
Zahlreiche Prozesse entstanden auch als Folge von Fehden zwischen mächtigen Familien. Hierbei bedienten sich die Ankläger der Sykophanten, die die Rolle eines “Staatsanwaltes” übernahmen.
Das Urteil fällten die Geschworenen durch Abstimmung. Dabei wurde nur über Schuld oder Unschuld entschieden. Eine Strafe auf Bewährung oder mildernde Umstände gab es nicht im antiken Griechenland.
Der Verurteilte konnte seiner Strafe dadurch entgehen, in dem er ins Exil ging. Gefängnisstrafen gab es nicht. Drakonisch waren die Strafen auf Diebstahl, hier drohte die Todesstrafe. Die Todesurteile wurden fast immer von Schnellgerichten gefällt, ohne eine Abstimmung durch Geschworene.
Vorsätzlicher Mord an griechischen Bürgern wurde vom Areopag geahndet. Dessen Mitglieder, die Archonten, fällten die Todesurteile. Die Hinrichtung erfolgte durch Fesselung an einem Pfahl. Der Verurteilte verhungerte und verdurstete qualvoll. Sein Sterben dauerte Tage.